St. Maternus
Hauptstraße 21, 50996 Köln-Rodenkirchen
St. Maternus erstrahlt in neuem Glanz
Die Maternuskirche wurde im vorletzten Jahrhundert (1865–67) nach den Plänen des bekannten Architekten Vincenz Statz im neugotischen Stil erbaut. Abgesehen von den Beseitigungsarbeiten der gravierenden Kriegsschäden, die bis in die 1960er Jahre dauerten, erfuhr das Gebäude keine wesentlichen Renovierungsarbeiten, so dass der Zahn der Zeit kräftig an ihm nagte und eine umfassende Sanierung unumgänglich wurde.
Der Kirchenvorstand der Katholischen Kirchengemeinde St. Joseph und Remigius hatte daher 2016 den Beschluss gefasst, zumindest in einer Innensanierung die nötigen Arbeiten durchführen zu lassen, die heute zum einen technisch unumgänglich erforderlich sind (Sanierung der Heizungs- Elektro- und Technikanlagen) und zum anderen den Kirchenraum (Gewölbesanierung, Farbanstrich) auch soweit gestalterisch wiederherzustellen, dass eine würdige Feier des Gottesdienstes in dieser das Rodenkirchener Ortsbild prägenden Kirche noch viele weitere Jahre gewährleistet bleibt.
Nach längeren notwendigen Planungsarbeiten und Genehmigungsverfahren konnte im Frühjahr 2017 mit den Arbeiten begonnen werden, die vom Architekturbüro Wenzel in Köln und dem ebenfalls in Köln ansässigen Ingenieurbüro Lautenbach betreut und begleitet und im April 2018 abgeschlossen werden konnten.
An den drei Abenden des 23. bis 25. April 2018 wurde die fertig sanierte Kirche der Gemeinde vorgestellt. Noch ohne Kirchenbänke konnte man die Maternuskirche “in neuem Glanz” bei geistlicher Musik und besonderer Beleuchtung anschauen und auf sich wirken lassen. Am Samstag, dem 28. April 2018 feierten wir dann mit der Gemeinde nach mehr als einem Jahr einen festlichen Wiedereröffnungsgottesdienst in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Maternuskirche. Und zu unserer großen Freude kam dann am 9. Juni auch unser Erzbischof Rainer M. Kardinal Woelki, um in einem Pontifikalamt mit uns den guten Abschluss der Sanierung zu feiern. Unser Pfarrbrief “In neuem Glanz”, den Sie hier auf unserer Website online lesen können, berichtet ausführlich über die Sanierung und die Wiedereröffnungsfeiern.
Auch nach Abschluss der sichtbaren Sanierungsarbeiten bleibt noch einiges in und an der Maternuskirche zu tun. Deshalb freuen wir uns auch weiterhin über jede Spende:
Spendenkonto:
Stiftung Rheinbogenkirchen
Pax-Bank eG Köln
IBAN: DE 73 3706 0193 0023 1550 36
BIC: GENODED1PAX
Verwendungszweck: Maternuskirche
Tag des Offenen Denkmals 2020
Neuer Film der Bürgervereinigung Rodenkirchen über die St. Maternus Kirche zum Tag des Offenen Denkmals
Zum Tag des Offenen Denkmals am 13. September 2020 veröffentlichte die Bürgervereinigung Rodenkirchen einen Video-Film über die Kirche St. Maternus. Die Corona-Pandemie und der deshalb digital gefeierte Tag des offenen Demkmals 2020 bewogen die Bürgervereinigung Rodenkirchen, ein für alle zugängliches Video über die Kirche St. Maternus in Köln-Rodenkirchen zu produzieren.
Kunsthistorikerin Angelika Lehndorff-Felsko stellt in dem 22-minütigen Film die Maternuskirche, die besondere Architektur und die wichtigsten Kunstwerke vor. Timo Brings (Bild und Ton) setzte filmisch mit großem Engagement und Einfühlungsvermögen das Bauwerk in Szene. Die Idee zum Film kam von Dieter Maretzky, dem 1. Vorsitzenden der Bürgervereinigung Rochenkirchen. Er war auch für die Redaktion zuständig.
Als Pfarrgemeinde danken wir der Bürgervereinigung Rodenkirchen sehr herzlich für diese eindrucksvolle Filmdokumentation sowie die Erlaubnis, diesen Film hier auf unserer Homepage vorzustellen.
Zum Anschauen des Films auf YouTube klicken Sie einfach oben auf das Bild oder hier auf diesen Link …
Ihre Ansprechpartner für die Maternuskirche:
Pastoralbüro St. Joseph und Remigius
Anschrift: Weißer Str. 64, 50996 Köln (Rodenkirchen)
Telefon: 0221 / 39 17 15
Fax: 0221 / 39 68 84
E‑Mail: pastoralbuero.rheinbogen-kirche@erzbistum-koeln.de
Küsterin
Kerstin Eigner
Telefon: 0221 / 39 68 53
Pfarrheim Arche
Anschrift: Augustastr. 22, 50996 Köln-Rodenkirchen
Hausmeister
Christian Kaldonek
Telefon: 0152 09058364
Erreichbarkeit: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr
E‑Mail: christian.kaldonek@rheinbogen-kirche.de
Vermietung
Pastoralbüro St. Joseph u. Remigius
Anschrift: Weißer Str. 64, 50996 Köln-Rodenkirchen
Telefon: 0221 / 39 17 15
Fax: 0221 / 39 68 84
E‑Mail:pastoralbuero.rheinbogen-kirche@erzbistum-koeln.de
Kindertagesstätte
Anschrift: Augustastr. 21, 50996 Köln-Rodenkirchen
Janine Pultke,
Leiterin
Telefon: 0221 / 39 48 60
Fax: 0221 / 16 92 02 61
E‑Mail: kita-st.maternus-rodenkirchen@erzbistum-koeln.de
Homepage der Kindertagesstätte St. Maternus
Geschichte
Als im 19. Jahrhundert der Pfarrbezirk, zu dem inzwischen auch die Orte Bayenthal und Marienburg gehörten, zunehmend wuchs, begannen 1862 durch Anregung der erzbischöflichen Behörde erste Überlegungen zum Bau einer neuen, großen Kirche, die der stetig wachsenden Einwohnerzahl gerecht werden sollte. Die Ausdehnung des Ortes nach Norden hin, und auch die ständige Hochwassergefahr am tiefer gelegenen alten Kirchort begünstigten die Wahl des Bauplatzes am nördlichen Ortsrand. Und so erwarb der Kirchenvorstand 1863 für den Neubau der Kirche das in Privatbesitz befindliche Gartengelände des ehemaligen Karthäuserhofes, den sogenannten „Hellwitz’schen Garten“. Das Grundstück war weitaus größer als es für den Neubau der Kirche nötig gewesen wäre, aber es erlaubte dem Kirchenvorstand auch eine großzügigere Gestaltung des Umfeldes der neuen Kirche. So entstanden links von der Kirche in einem großen (heute noch erhaltenen) Garten zeitgleich mit der Kirche das Pfarrhaus und rechts von der Kirche (leider nicht mehr erhalten) das alte Schulhaus, in dem später noch der Kindergarten und dann die Pfarrbücherei ihr Zuhause fanden. Großzügige Stiftungen ermöglichten es, so umfangreich zu planen und zu bauen.
Mit der Planung wurde der Kölner Baumeister Vincenz Statz (1819–1898) beauftragt, der schon an der Dombauhütte gearbeitet und sich als Domwerkmeister und später als Diözesanbaumeister einen großen Namen erworben hatte. Neben Ernst Friedrich Zwirner und Friedrich von Schmidt wird er zu den bedeutendsten Neugotikern gezählt. Adolf Kolping war einer seiner engsten Freunde. Und zu seinen zahlreichen Werken und Kirchbauten gehören unter anderem die 1861 fertiggestellte Wallfahrtskirche von Kevelaer, und zeitgleich mit der Planung unserer Maternuskirche begann er sein größtes Projekt, den Dom zu Linz an der Donau, der ihm einen Ruf als Kirchenbaumeister weit über das Rheinland hinaus verschaffte.
Im Jahre 1865 begannen die Bauarbeiten zur Maternuskirche, die schon in nur zwei Jahren, 1867, zu Ende geführt werden konnten. Am 6. Juni 1867 wurde die neue Pfarrkirche St. Maternus durch Weihbischof Johann Anton Friedrich Baudri konsekriert. Damals fehlten noch die Orgelempore, die 1884 eingebaut und 1962 auf das heutige Maß verkleinert wurde.
Der 2. Weltkrieg fügte der Kirche schwere Schäden zu. Im Chorraum klaffte ein großes Loch, der Hochaltar, nahezu alle Fenster und große Teile der Inneneinrichtung wurden zerstört. Als 1946 der Hauptteil vor dem mit einer Mauer abgetrennten, zerstörten Chorraum wieder für den Gottesdienst nutzbar gemacht werden konnte, ahnte keiner, dass dieses „Provisorium“ noch über 20 Jahre bestehen bleiben würde. Erst in den 1960er Jahren konnte der Chorraum wieder an die Kirche angegliedert und die die Kirche wieder im Ganzen genutzt werden.
Die Maternuskirche wurde für die damalige Zeit ihrer Erbauung sehr großzügig konzipiert. Ihre Gesamtlänge beträgt 47,40 Meter, die Breite 19,10 Meter. Das Mittelschiff misst 7,84 und die Seitenschiffe je 4,06 Meter. In einem alten Kirchenführer findet sich der Hinweis, dass Vincenz Statz den im rheinischen Sakralbau des Mittelalters vorherrschenden basilikalen Querschnitt für seine Projekte bevorzugte. So auch in der Mauritiuskirche in Köln und in der schon erwähnten Wallfahrtskirche von Kevelaer. Bei bescheidener zu planenden Kirchen bevorzugte er allerdings den Typ der dreischiffigen Hallenkirche. Er hatte wohl erkannt, dass mit hochrechteckigen Raumquerschnitten das Raumerlebnis erheblich gesteigert werden konnte. Unsere Maternuskirche ist dafür ein gutes Beispiel.
Im Entwurf für die Maternuskirche wählte Statz die Einfachheit und Klarheit der frühen Gotik: Turm – dreischiffige Halle – Chorraum, das ist die Grundstruktur des gesamten Baukörpers. Keine Querschiffe, keine Seitenkapellen, lediglich rechts und links vom Chor zwei Sakristeien. Der unverputzte, offene Ziegelstein des Turmes und der Außenfassaden unterstreicht noch einmal die Einfachheit der architektonischen Mittel.
Im Innern überzeugt die Maternuskirche – gerade auch jetzt mit der neuen, hellen Farbgebung – durch ihre Klarheit und Schlichtheit und schließt sich an das Konzept an, das Vincenz Statz schon ursprünglich gewählt hatte. Die Kapitelle und die Gewölberippen wurden im Vergleich zum früheren im neuen Farbkonzept nur dezent mehr betont. Sie geben der Kirche damit mehr Kontur.
Die Ausstattung der Maternuskirche bleibt bis auf einige wenige Kunstgegenstände, die eine besondere Erwähnung verdienen, eher schlicht. Die Beichtstühle und das Kirchengestühl gehören wohl noch zur Erstausstattung der Kirche. Erwähnenswert sind zwei besonders wertvolle Kunstgegenstände der Spätgotik: die „Madonna mit Kind“ links über dem Marienaltar aus der Zeit um 1470 sowie die Pietá, die in der Vorhalle in eine Wandnische eingestellt ist und ebenfalls aus dem frühen 15. Jahrhundert stammt.
Hervorzuheben ist natürlich auch das große über dem Hauptaltar hängende Kreuz. Herkunft und Alter sind uns hier nicht belegt. Die Ausführung des Corpus lässt jedoch auf eine Zeit um 1900 schließen und ist auf jeden Fall älter als der Kreuzbalken, der wohl eine spätere, einfache Ergänzung ist. Über viele Jahrzehnte war das gesamte Kreuz (Corpus und Kreuzbalken) mit einer dunkelbraunen Lasur überstrichen. Diese wurde nun bei der Restaurierung des Kreuzes im Rahmen der Sanierung der Maternuskirche in sehr aufwändiger Handarbeit entfernt, und der Corpus wurde in seine Originalfassung zurück geholt. Kleinere Reparaturen an der Dornenkrone und Risse an den angesetzten Armen stellten den ursprünglichen Zustand wieder her. Nach der Überarbeitung und einer neuen farblichen Gestaltung des Kreuzbalkens wurde der Corpus gewachst und das Lendentuch – korrespondierend zu den jetzt vergoldeten Kapitellen im Chorraum – mit Blattgold belegt.
Man darf sagen, dass das restaurierte Kreuz eine wirklich sehr gelungene Arbeit und zum neuen „Blickfang“ in der sanierten Maternuskirche geworden ist, die sich nicht nur innen, sondern nun auch außen – abends angestrahlt – in neuem Glanz präsentiert.
Pfarrer Peter Nüsser
Fotorundgang
(Fotos: Ralf Perey, Peter Nüsser)
Die Glocken
Inschriften
Glocke I: PAX HOMINIBUS (Übersetzung: Friede den Menschen.)
Glocke II: MATRIS 7 DOLORIS (Übersetzung: [Zu Ehren] der Mutter der sieben Schmerzen.)
Glocke III: ST. MATERNI (Übersetzung: [Zu Ehren] des heiligen Maternus.)
Glocke IV: DENN ER HAT SEINEN ENGELN BEFOHLEN, DASS SIE DICH BEHÜTEN AUF ALLEN DEINEN WEGEN.
Hier können Sie die Glocken von St. Maternus hören:
Läuteordnung
Vor einigen Jahren wurde die kleinste, einzige Bronzeglocke (as’) wieder läutbar gemacht. Sie durfte auf Grund enormer Turmschwankungen bis zum Einbau einer Gegenpendelanlage nicht geläutet werden.
Über die zweitgrößte Glocke erklingt zwischen 6 und 22 Uhr der Uhrschlag zur halben (ein Schlag) und vollen Stunde (Stundenzahl).
Täglich um 12 und 19 Uhr läutet der “Engel des Herrn”. Er wird eingeleitet durch eine Schlagfolge von dreimal drei Schlägen auf der großen Christusglocke, woran sich ein kurzes Gebetsläuten mit der Angelusglocke anschließt.
Zu den Gottesdiensten wird 15 Minuten vor Gottesdienstbeginn geläutet. An Werktagen läuten die beiden kleinen Glocken (f‑as), an Sonntagen drei Glocken und an Festtagen schließlich das Vollgeläut.
Der Antrieb der Glocken erfolgt elektrisch.
Die Orgel
Die Orgel wurde 1869 für die Methodistische Kirche in Keene, New Hampshire, erbaut und stand dort vor einigen Jahren zum Verkauf. Da sie optisch wie klanglich hervorragend zur Maternuskirche von 1867 passt und die alte Seifert-Orgel nicht mehr reparabel war, wurde der Orgelbaubetrieb Schulte (Kürten) mit der Beschaffung und Generalüberholung beauftragt. Die Orgelweihe erfolgte am Festtag des Hl. Maternus am 11.09.2011 durch Weihbischof Manfred Melzer.
Dies war, soweit bekannt, erst der zweite Import einer historischen US-amerikanischen Orgel nach Deutschland; das Instrument hat deshalb und wegen seiner Qualitäten eine überregionale Bedeutung. Im Rahmen des „Umzugs“ wurden nur im Pedalwerk wenige Veränderungen vorgenommen: Die gedeckten Register 16‘/8‘ (Extensionsregister aus der alten Maternusorgel) und ein Horn 8‘ aus den USA kamen hinzu, die Pedaltraktur wurde elektrifiziert und der Tonumfang bis f‘ erweitert.
Nähere Informationen gibt eine 2011 erschienene Festschrift, die über das Pastoral- bzw. die Pfarrbüros, Seelsorger oder Kirchenmusiker erhältlich ist.