Kapel­le St. Georg

Kapel­le St. Georg

Kapel­le St. Georg

Die Kapelle St. Georg (Foto: Thomas Felshart, 2007)

Anschrift: Wei­ßer Haupt­stra­ße, 50999 Köln (Weiß)

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Pas­to­ral­bü­ro St. Joseph und Remigius

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Küs­ter

Dr. Ulrich Parent
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Eli­sa­beth Berg­mann
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Geschich­te
Pfarr­lich gehör­te Weiß zunächst zur Pfar­rei St. Ser­va­ti­us in Immendorf und ab dem 18. Jahr­hun­dert zur Pfar­rei St. Remi­gi­us in Sürth. Nach dem ers­ten Welt­krieg, im Jah­re 1923, wur­de die Pfar­rei St. Georg errich­tet. Die ver­grö­ßer­te Kapel­le wur­de im Zwei­ten Welt­krieg schwer beschä­digt. Man beschloss, die Kapel­le in ihren ursprüng­li­chen Zustand zurück zu ver­set­zen und eine neue, grö­ße­re Kir­che zu bau­en. Im Jah­re 1954 wur­de die neue Pfarr­kir­che St. Georg konsekriert.
Foto­rund­gang
 

Die Glo­cken

Laut Ger­hard Hoffs, dem Glo­cken­sach­ver­stän­di­gen des Erz­bis­tums Köln, befan­den sich vor dem 2. Welt­krieg zwei Bron­ze­glo­cken in Weiß, von denen die grö­ße­re 1922 von Johann Georg Pfeif­fer und die klei­ne­re 1825 von Hein­rich Cla­ren gegos­sen sein sollen.

Jedoch scheint beson­ders das Klang­bild der grö­ße­ren Glo­cke nicht dem einer Glo­cke aus den 1920er Jah­ren zu ent­spre­chen. Nahe­zu alle Gie­ßer die­ser Zeit, auch Johann Georg Pfeif­fer aus Kai­sers­lau­tern, haben in der heu­ti­gen moder­nen Rip­pe gegos­sen, höchs­tens viel­leicht in einer Non- oder Sep­tim­rip­pe (Inter­vall zwi­schen Schlag­ton und Unter­ton). Da bei die­ser Glo­cke der Unter­ton deut­lich eine gro­ße Sex­te (g1) unter­halb des hör­ba­ren Schlag­to­nes liegt und zudem der zwei­te Teil­ton ober­halb des Schlag­to­nes nicht – wie üblich – eine klei­ne, son­dern eine sel­ten anzu­tref­fen­de gro­ße Terz ist, so muss bei die­ser Glo­cke von einer weit­aus frü­he­ren Guss­zeit aus­ge­gan­gen wer­den. Hoffs gibt als Schlag­ton für die Glo­cke von 1922 das f2 an. Durch eine Umschrei­bung des Schlag­to­nes der heu­ti­gen Glo­cke käme man auf f2 ‑10/16, was dem glei­chen Ton ent­sprä­che. Hier wäre ein Ver­gleich mög­lich, wäre die Glo­cke von 1922 in der Lite­ra­tur nicht als «durch Kriegs­ein­wir­kung ver­nich­tet» gekenn­zeich­net. Han­delt es sich tat­säch­lich um eine sehr alte, bis­lang uner­forscht geblie­be­ne Glo­cke, über die weder Daten noch Anmer­kun­gen in Archi­ven vor­han­den sind?

Eben­so unklar ver­hält es sich bei der klei­ne­ren Glo­cke. Zwar ist sie eine Sep­tim­glo­cke – wie auch vie­le ande­re Glo­cken des Hein­rich Cla­ren – jedoch zeugt ihr, trotz allem, dis­so­nan­ter Teil­ton­auf­bau nicht gera­de vom Klang­ide­al des frü­hen 19. Jahr­hun­derts. Den Schlag­ton der – angeb­lich auch zer­stör­ten – Glo­cke von 1825 gibt Hoffs mit g2 an. Auch hier wäre eine Umschrei­bung des Schlag­to­nes der heu­ti­gen Glo­cke nach g2 +12/16 (=gis2 ‑4/16) denkbar.

Nichts­des­to­trotz geben die Glo­cken Rät­sel auf, die es zu lösen gilt. Viel­leicht ver­birgt sich im Dach­rei­ter tat­säch­lich eines der ältes­ten Glo­cken­paa­re, das auf mys­te­riö­se Wei­se die ver­hee­ren­den Zer­stö­run­gen der bei­den Welt­krie­ge – wie auch immer – über­stan­den hat.

Die Glo­cken sind zumin­dest die ein­zi­gen ihrer Art im Rhein­bo­gen, die noch heu­te mit­tels Seil­zug geläu­tet werden.

Lite­ra­tur

Wei­te­re Informationen

Zur Geschich­te der Glo­cken in der Kapel­le St. Georg haben wir dar­über hin­aus von Herrn Paul Schmitz, Auf der Ruhr, Köln-Weiß, die fol­gen­den Infor­ma­tio­nen erhal­ten: „Durch Zufall gelang­te ich auf die Home­page der Gemein­de und stell­te zu mei­ner Ver­wun­de­rung fest, dass die Glo­cken der Kapel­le St. Georg Rät­sel auf­ge­ben. Hier­mit möch­te ich das Rät­sel lösen:

Laut Pfarr­chro­nik von St. Georg, Sei­te 38, erklang an Kar­sams­tag 1950 zum ers­ten Mal die klei­ne­re Glo­cke, ca. 40 kg, mit der Inschrift: «St. Georg Weiß; Ostern 1950, Wir rufen euch alle Gott zu ehren.»

Wei­ter steht dort: Zwei Män­ner der Pfar­re, Gie­ßer­meis­ter Wil­helm Kür­ten und Ger­hard Weiß haben die Glo­cke gegos­sen. Gegos­sen wur­de die Glo­cke bei der Fir­ma Gebr. Gei­len­kir­chen in Weiß, Auf der Ruhr 21, nach einer vor­han­de­nen Schiffs­glo­cke, die bei die­ser Fir­ma jeweils zu Beginn und Ende der Arbeit und der Pau­sen geläu­tet wurde.
Dies ist mir bekannt, da ich im März 1951 bei der Fir­ma Gebr. Gei­len­kir­chen eine Leh­re begann.

Auf Sei­te 40 und 41 der Pfarr­chro­nik ist wei­ter zu lesen, dass die 2. Glo­cke mit ca. 60 kg eben­falls von den vor­her genann­ten Her­ren bei der Fir­ma Gebr. Gei­len­kir­chen gegos­sen wur­de und an Maria Him­mel­fahrt 1951 zum ers­ten Mal erklang. Ihre Inschrift lau­tet: «St. Georg Weiß; Maria Him­mel­fahrt 1951; Hilf uns all aus die­sem Jammertal»

Der Ton der Glo­cken dürf­te ein Zufalls­er­geb­nis sein, da es sich hier nicht um erfah­re­ne Glo­cken­gie­ßer handelte.

Wei­ter ist zu lesen, dass die benö­tig­ten Bunt­me­tal­le in Weiß gesam­melt wurden.

Erwäh­nen möch­te ich noch, dass mein Vater Bal­tha­sar Schmitz als For­mer und Gelb­gie­ßer damals bei der Köln-Bon­ner-Eisen­bah­nen beschäf­tigt war und auch er maß­geb­lich an der Her­stel­lung der Glo­cken betei­ligt war. Die Fir­ma Gebr. Gei­len­kir­chen stell­te nur Grau­guss her und mein Vater konn­te die nöti­gen Zusät­ze für den Glo­cken­guss “besor­gen”, denn zu dama­li­ger Zeit waren noch nicht immer alle Mate­ria­li­en zu erhalten.
Ich kann mich auch noch an einen Sams­tag­nach­mit­tag erin­nern, an dem ich die Gie­ße­rei auf­such­te, in der Herr Kür­ten und mein Vater nach Betriebs­schluss mit der Her­stel­lung der Form beschäf­tigt waren.

Mein Vater saß mit einem Gebet­buch in der Hand da und such­te einen Spruch für die Inschrift auf der Glo­cke. Auf dem Bild des Zei­tungs­auf­schnit­tes ist rechts Herr Wil­helm Kür­ten und hin­ten in der Mit­te mein Vater Bal­tha­sar Schmitz zu sehen.

Erwähnt sei noch, dass die bei­den Glo­cken im Dach­auf­bau der dama­li­gen Not­kir­che – dem heu­ti­gen Pfarr­heim – am Ende des gro­ßen Saa­les hin­gen. Dort befand sich auch der Haupt­aus­gang mit einem Wind­fang, von dem aus die Glo­cken geläu­tet wur­den. Spä­ter wur­den die­se bei­den Glo­cken in der wie­der auf­ge­bau­ten Kapel­le aufgehangen.

Der Gong, der heu­te noch bei der Wand­lung in unse­rer Kir­che ertönt, wur­de auch von mei­nem Vater 1941 in der Werk­statt der Köln-Bon­ner-Eisen­bah­nen gegos­sen und von Herrn Wil­helm Jün­ger aus Weiß, Hein­rich­stras­se, bear­bei­tet. Dies ist auf Sei­te 24 der Pfarr­chro­nik erwähnt.

Ich gehe davon aus, dass ich mit mei­nen Hin­wei­sen das Rät­sel um die Glo­cken in der St. Georg-Kapel­le lösen konnte.

Mit freund­li­chen Grüßen
Paul Schmitz“

chronik38

Aus­zug aus der Chro­nik St. Georg, 1950, S. 38

chronik40

Aus­zug aus der Chro­nik St. Georg, 1951, S. 40

chronik41

Aus­zug aus der Chro­nik St. Georg, 1951, S. 41

Auszug aus der Chronik St. Georg, 1950, S. 24

Aus­zug aus der Chro­nik St. Georg, 1950, S. 24

 

Hier kön­nen Sie die Glo­cken der Kapel­le von St. Georg hören.

Läu­te­ord­nung

Etwa 10 – 15 Minu­ten vor Got­tes­dienst­be­ginn wer­den bei­de Glo­cken per Seil­zug geläutet.

Text­in­for­ma­tio­nen: Andre­as Dzie­wi­or, Paul Schmitz, Ton­auf­nah­me: Andre­as Dziewior

 

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