Kennen Sie folgende Heilige?
In den ca. 2000 Jahren der Geschichte der christlichen Kirche wurden viele Menschen in die Liste der Heiligen/Seligen aufgenommen. Heute stellen wir Ihnen auch zwei Menschen vor, deren Todestag geschichtlich gesehen noch nicht lange zurück liegt.
Wenn die Kurzbeschreibung Ihr Interesse geweckt hat, lesen Sie bitte zu den Seligen bzw. Heiligen die umfangreichere Dokumentation, die über den Link erreicht wird. Dort werden Sie in der Regel umfangreichere Informationen, Bilder und evtl. weitere Verweise finden.
- Bonifatius (Winfried) geboren in England und 745/755 bei Dokkum in den Niederlanden erschlagen, Gedenktag 5. Juni
Er war Mitglied im Orden der Benediktiner. Pabst Gregor II weihte ihn 719 in Rom zum Bischof und sandte ihn mit dem Namen Bonifatius als Apostel in das heidnische Deutschland. In Geismar, heute Fritzlar, fällte er eine dem germanischen Kriegsgott Thor geweihte Eiche und baute daraus eine Kapelle.
Rechtsrheinische Bischöfe, so wird erzählt, verhinderten die Berufung von Bonifatius auf den Bischofstuhl von Köln. Er wurde Bischof von Mainz.
Seine Attribute sind Eiche und Axt. - Peter Lucian Claverie geboren in Algerien und 1996 auch dort ermordet worden, Gedenktag 1. August
Vier Generationen lebte seine Familie in der französischen Kolonie, er hatte mit seinen muslimischen und arabisch sprechenden gleichaltrigen Jugendlichen allerdings keinen Umgang. Nach dem Algerienkrieg 1967 kehrte er nach Algerien zurück, lernte arabisch und studierte den Islam. Er studierte Theologie, trat den Dominikanern bei und wurde Bischof von Oran.
Islamische Extremisten brachten ihn mit einem Bombenattentat um. - Ida von Toggenburg gestorben ca. 1226 im Kanton Thurgau in der Schweiz, Gedenktag 3. November
Ihr Ehemann stieß sie aus dem Burgfenster in einen Abgrund, da ein Rabe ihr ihren Ehering gestohlen hatte. Sie kam nicht zu Schaden, sondern lebte fortan als fromme Einsiedlerin. Die Legende erzählt, dass beim Gang zur Morgenmesse ein Hirsch mit zwölf Lichtern im Geweih ihren Weg erleuchtete. - Manuel Lozano Garrido gestorben 1971 in Linares in Spanien, Gedenktag 3. November
Schon als Jugendlicher arbeitete er bei verschiedenen Zeitungen. 1942 erkrankte er an Morbus Bechterew und wurde dann im Verlauf der Krankheit vollständig gelähmt. Er gründete eine Zeitung für Kranke und wurde unter anderem dafür mit einem Journalistenpreis ausgezeichnet.
Er war der erste Journalist der selig gesprochen wurde. - Haude von Tremazan gestorben 545 in der Bretagne in Frankreich, Gedenktag 18. November
Sie hatte eine schwere Kindheit und wurde misshandelt. Ihre Legenden erinnern etwas an das Los von Aschenputtel.
Interessantes aus der Welt der Heiligen
Bei Darstellungen der Heiligen werden unterschiedliche Attribute verwendet. Als Attribute werden Gegenstände bezeichnet, die bei tatsächlichen Begebenheiten oder Legenden im Leben des Heiligen eine Rolle gespielt haben oder Eigenschaften symbolisieren, die ihnen zugeschrieben werden.
- Bernhard von Clairvaux aus Frankreich gestorben um 1153 in Clairvaux, Gedenktag 20. August
Er leitete als Abt ein Kloster der Zisterzienser. Er gründete 68 Klöster darunter 1135 das erste deutsche Zisterzienserkloster in Himmerod.
Er war als Prediger sehr erfolgreich. Seine Aufrufe für die Kreuzzüge sind allerdings aus heutiger Sicht als umstritten zu bezeichnen.
Eines seiner Attribute ist ein Bienenkorb, dieser gilt als ein Zeichen für seine Beredsamkeit. - Januarius von Neapel aus Italien gemartert 305 in Pozzuoli bei Neapel, Gedenktag 19. September
Er war Bischof und wurde unter Kaiser Diokletian zum Tod verurteilt. Er überstand den glühenden Feuerofen und die wilden Tiere im Amphitheater zerrissen ihn nicht. Am Ende wurde er enthauptet.
472 erhob man ihn zum Patron von Neapel und dort wird auch eine Ampulle mit seinem Blut aufbewahrt. Seit 1389 wird das Blutwunder der Verflüssigung bezeugt. Wegen dieses Wunders ist sein Attribut die Blutampulle. - Leodegar von Autun aus Frankreich gemartert 678 in Sus-Sant-Léger, Gedenktag 2. Oktober
Er war Bischof und reformierte das Ordensleben.
Sein Feind bei Hof diskreditierte ihn, er wurde mit einem Bohrer geblendet und seiner Zunge beraubt. Er soll trotzdem weiter gepredigt haben.
Er wird mit seinem Marterwerkzeug dem Bohrer als Attribut - Eligius von Noyon aus Frankreich gestorben 660 in Noyon an der Oise, Gedenktag 1. Dezember.
Er lernte das Goldschmiedehandwerk und war am Hof Münzmeister. Ihm werden eine Reihe Wunder zugeschrieben. Neben seinem Beruf scheint er als Hufschmied tätig gewesen zu sein, denn eines der Wunder, das ihm sein Attribut den Amboss einbrachte, rankt sich um einen Hufbeschlag eines störrischen Pferdes.
Johann Bönsch
Bild by buhv|Michael Tillmann / CC BY
Zitate Ökumenisches Heiligenlexikon