Das Sür­ther Hun­ger­tuch: an Aktua­li­tät ver­liert es nie

In die­sem Jahr wird in unse­rer Sür­ther Kir­che St. Remi­gi­us das 1998 von Theo und Bar­ba­ra Hei­er­mann ent­wor­fe­ne und von Bar­ba­ra Hei­er­mann und Rita Corn­eil­le gefer­tig­te Hun­ger­tuch wie­der wäh­rend der Fas­ten­zeit zu sehen sein (…). Denn es zeigt ja nicht nur den mit uns lei­den­den Chris­tus, son­dern auch die sog. geist­li­chen Wer­ke der Barm­her­zig­keit, die ja in die­sen Tagen beson­ders von uns gefragt und ein­ge­for­dert sind.

Sol­che (Fas­ten- oder) Hun­ger­tü­cher gehen zurück auf eine frü­he­re Zeit, in der wäh­rend der vor­ös­ter­li­chen Zeit nicht nur der Leib, son­dern auch das Auge “fas­ten soll­te”. Anstel­le des sonst übli­chen Anschau­ens eines pracht­vol­len Alta­res soll­te das Auge nun in der Fas­ten­zeit Bil­der der Pas­si­on Chris­ti und eines tugend­haf­ten christ­li­chen Lebens zei­gen. Neu inspi­riert wur­de nach lan­ger Zeit die­ser alte Brauch durch die sog. Hun­ger­tü­cher, die das kirch­li­che Hilfs­werk MISEREOR in sei­nen Fas­ten­ak­tio­nen neu ent­deckt hatte.

In unse­rem Sür­ther Hun­ger­tuch ste­hen neben den zen­tra­len Bil­dern der Pas­si­on die sog. “Wer­ke der Barm­her­zig­keit”. Zu der tra­di­tio­nel­len Betrach­tung des Lei­den Jesu wird damit sein Wort gesetzt: “Was ihr dem Gerings­ten mei­ner Brü­der getan habt, das habt ihr mir getan” (Mt 24,40). Die “Memo­ria”, das Geden­ken und Betrach­ten des Lei­dens, soll uns hin­füh­ren zur Begeg­nung mit Chris­tus – jetzt und hier, in den Gerings­ten unse­rer Schwes­tern und Brü­der. Das am Ascher­mitt­woch 1998 erst­mals auf­ge­häng­te Tuch lädt uns ein, unse­re eige­ne Erfah­rung mit sei­ner Bil­der­welt zu machen, indem wir uns von der Pas­si­on, vom „Lei­den Chris­ti für uns“ berüh­ren las­sen, kön­nen wir den Weg zu den Lei­den­den unse­rer Welt fin­den, und in Glau­be, Hoff­nung und Lie­be auf das Oster­fest zuge­hen und die Oster­er­fah­rung mit­ein­an­der leben und teilen.

Pfar­rer Peter Nüs­ser
Bil­der Rita Corn­eil­le, Wil­trud Merkens-Görtz

Wir laden Sie ein:

Ent­de­ckung der Barm­her­zig­keit: gehen Sie mit den ein­zel­nen “Wer­ken der Barm­her­zig­keit” auf per­sön­li­che “Tuch­füh­lung”; auf Staf­fe­lei­en kön­nen Sie ein­zel­ne Bil­der des Hun­ger­tuchs betrach­ten. Klei­ne Tex­te die­nen als Anre­gung zur eige­nen Medi­ta­ti­on, zum Gebet, zum Nach­spü­ren. Genie­ßen Sie das Ver­wei­len, nut­zen Sie das “Augen­fas­ten” und nähern Sie sich in Ruhe Woche für Woche auf die­se Wei­se den öster­li­chen Tagen.

Ihr Arbeits­kreis Sür­ther Hungertuch