Ein Bericht vom Welt­ju­gend­tag in Lis­sa­bon 2023 mit 1,5 Mil­lio­nen Menschen

Welt Jugendtag Lissabon 2023 Foto Markus Mull

Am Sonn­tag, dem 23. Juli trifft sich unse­re Pil­ger­grup­pe im Jugend­pas­to­ra­len-Zen­trum des Erz­bis­tum-Köln, dem Crux an der Seve­rin­stras­se, um einen gemein­sa­men Got­tes­dienst zu fei­ern. Jeden Sonn­tag wird dort um 18 Uhr Got­tes­dienst gefei­ert. Spä­ter um 23 Uhr erhal­ten wir den Rei­se­se­gen und star­ten am Sta­di­on der Köl­ner Haie, mit unse­rem Bus auf den Weg nach Por­tu­gal. Wir fah­ren über Nacht und sind am nächs­ten Tag schon fast an unse­rer ers­ten Rast in Lour­des. In Lour­des kön­nen wir in einem Schwimm­bad duschen. Wir über­nach­ten in einem Thea­ter, gemein­sam mit 3 ande­ren Bus­sen aus dem Erz­bis­tum und meh­re­ren ita­lie­ni­schen Pil­ger-Grup­pen. Das Thea­ter ist vol­ler Iso­mat­ten und Schlaf­sä­cken. In Lour­des selbst erle­ben wir dann die berühm­te Lich­ter­pro­zes­si­on und ich erle­ben zum ers­ten Mal die Mari­en­ver­eh­rung.
„Lour­des ist einer der welt­weit meist­be­such­ten Wall­fahrts­or­te und liegt in Süd­west­frank­reich nahe der spa­ni­schen Gren­ze. Die Wall­fahrt nach Lour­des begann mit einer Serie von ins­ge­samt 18 Mari­en­er­schei­nun­gen vom 11. Febru­ar bis zum 16. Juli 1858.“ In Lour­des soll der vier­zehn­jäh­ri­gen Ber­na­dette Sou­bi­rous an einer Quel­le die Mut­ter Got­tes erschie­nen sein. Dort, wo Maria ihr erschie­nen ist, leg­te Ber­na­dette eine Quel­le frei. Die­se Quel­le soll für Wun­der­hei­lun­gen ver­ant­wort­lich sein.

Nach einer Über­nach­tung und einem wei­te­ren Tag in Lour­des mit vie­len Erleb­nis­sen, machen wir uns dann wei­ter auf nach Avei­ro. Dort wer­den wir die Tage der Begeg­nung erle­ben. Durch die lan­gen Bus­fahr­ten und den gemein­sa­men Auf­ent­halt in Lour­des sind wir jetzt schon als Grup­pe super gut zusam­men­ge­wach­sen und fah­ren mit gro­ßer Auf­re­gung wei­ter.
In Avei­ro ange­kom­men wer­den wir von unse­rer Gast­ge­mein­de emp­fan­gen, es gibt ein gro­ßes Buf­fet, vie­le Spie­le und uns wird von einer ört­li­chen Tanz­grup­pe ein Volks­tanz auf­ge­führt. Bevor wir in Avei­ro ange­kom­men sind, sind wir erst­mal zum Strand gefah­ren und dann ins Meer gesprun­gen. Mat­thä­us, unser Pfar­rer – in vol­ler Mon­tur vor­aus. Am Abend kom­men wir in unse­re Gast­fa­mi­li­en. Jeder macht da so sei­ne eige­nen Erfah­run­gen. Mei­ne Gast­fa­mi­lie ist super nett und es gab ein rich­ti­ges Fest­mahl. Am nächs­ten Tag haben wir einen Spa­zier­gang durch das angren­zen­de Natur­schutz­ge­biet gemacht und sind anschlie­ßend in einem ört­li­chen Schwimm­bad schwim­men. Am nächs­ten Tag mach­ten wir durch die Stra­ßen von Avei­ro eine Street­art-Tour. Die bei­den Aktio­nen sind durch­aus span­nend, denn es sind bei bei­den Tou­ren, sowohl beim Natur­schutz­ge­biet, als auch bei der Street­art-Tour pro­fes­sio­nel­le Exper­ten dabei.

Ein wei­te­res High­light ist das Fest der Natio­nen an unse­rem drit­ten Abend bei dem jede Nati­on, etwas auf der Büh­ne vor­führt. Wir haben uns gemein­sam als Grup­pe für Tom­my von Annen­may­kan­te­reit ent­schie­den. Die abso­lu­te Krö­nung die­se Woche ist die Tapas-Par­ty am nächs­ten Abend. Ein Buf­fet so lang wie ein Bus und so breit wie ein Bus. Und als ob das nicht zu viel ist. Wird zum Des­sert noch­mal die glei­che Men­ge auf­ge­tischt. Aber damit immer noch nicht genug, denn am nächs­ten und letz­ten Tag geht es wei­ter mit einem Pick­nick. Jede Fami­lie bringt die tolls­ten Spei­sen mit und es wird weit dar­über hin­aus gefut­tert, was über­haupt geht.

Nach die­ser Woche der puren Lie­be und Herz­lich­keit machen wir uns final auf den Weg nach Lis­sa­bon. Dort wer­den wir nun inmit­ten Gleich­ge­sinn­ter 1,5 Mil­lio­nen die nächs­te Woche ver­brin­gen. Unter­ge­bracht sind wir in einer Turn­hal­le, einer Schu­le. Am ers­ten Tag geht es los mit der Eröff­nungs­mes­se. Wir ste­hen auf dem Platz und egal wohin man blickt, es sind über­all Men­schen. Die Musik ist über­wäl­ti­gend. Die Ein­drü­cke, die Stim­mung, die vie­len Flag­gen, die in der Luft schwen­ken. Die vie­le Natio­nen, Kul­tu­ren, Reli­gio­nen alles kommt zusammen.

Sol­che Momen­te erle­ben wir noch oft. Als zum Bei­spiel der Papst in Lis­sa­bon ankam ist der Platz wie­der bis zur letz­ten Per­son gefüllt.

Ein paar Wor­te zu unse­rer Rei­se-Grup­pe: Das Crux ist wirk­lich unglaub­lich. Man könn­te mit dem Crux über­all hin­fah­ren und man hät­te eine gei­le Zeit. Das fängt natür­lich bei der Lei­tung an. Kaplan Johan­nes Kut­ter, Simo­ne Wos­ni­ok, Mar­co Nobis und Pfar­rer Mat­thä­us Hilus sind ein ein­zig­ar­ti­ges Team. Nicht nur ist die­se Grup­pe unglaub­lich musi­ka­lisch und spon­tan, die Grup­pe kann auch sin­gen. Mehr­fach stell­te die Grup­pe unter Beweis, dass sie aus dem Nichts eine Band für gro­ße Got­tes­diens­te mit hun­der­ten Zuschau­ern zusam­men­stel­len konn­te. Die Stim­mung war gran­di­os. Wenn wir mal irgend­wo war­ten muss­ten, konn­ten wir uns dar­auf ver­las­sen, dass gute Stim­mung gemacht wur­de. Man moti­viert sich auch gegen­sei­tig und macht sich stark. So war es nicht mög­lich, zurück­zu­blei­ben in der Grup­pe. Mein Fazit: Das Crux ist cha­ris­ma­tisch und merkwürdig.

Welt Jugendtag Lissabon 2023 Foto Markus Mull Das High­light des gesam­ten Welt­ju­gend­ta­ges ist die Vigil auf einem Feld am Tejo (gro­ßer Fluss in Lis­sa­bon), bei der wir mit 1,5 Mil­lio­nen Men­schen auf einem Feld unter frei­em Him­mel übernachten.

Am nächs­ten Mor­gen wer­den wir vom Papst begrüßt.

Der Welt­ju­gend­tag endet mit unse­rer Abfahrt und einer wei­te­ren Über­nach­tung in einem Hotel in Por­tier. Wir gehen noch­mal gemein­sam essen, an unse­rem letz­ten gemein­sa­men Abend und so enden dann zwei super auf­re­gen­de Wochen.

Text und Fotos: Mari­us Mull
Zita­te: Wiki­pe­dia, Crux