Comu­ni­da­de Ser­vos de Maria do Cura­çao de Jesus- Gran­je de Paradi­so in Brasilien

Brasilianische Schwestern in der Heimat Foto: Andrea Bochenek 2024

2022 kehr­ten 4 Schwes­tern des in Bra­si­li­en gegrün­de­ten Ordens in ihre Hei­mat zurück.

2 davon- Schwes­ter Maria­na und Schwes­ter Janie­le habe ich nun in ihrer Hei­mat besucht.

In der Gemein­schaft (ca. 110) leben kon­tem­pla­ti­ve Schwes­tern und Brü­der, Mis­si­ons­schwes­tern und Brü­der sowie 4 Pries­ter und ein Bischof, Ehe­paa­re und jun­ge Men­schen, die sich in der Ori­en­tie­rungs­pha­se befin­den nach Regeln der Gemeinschaft.

Die Grün­de­rin – lie­be­voll Mae­zin­ha (über­setzt etwa „klei­ne Mama“) genannt- hat den Orden 1997 auf­grund einer Beru­fung und in Fort­füh­rung an die Hei­li­gen­stät­te Med­jo­g­orie gegrün­det, der in Afri­ka, Colum­bi­en, Frank­reich, Ita­li­en und Por­tu­gal prä­sent ist.

Die Gemein­schaft ver­sorgt sich selbst – und damit ist ein gere­gel­ter Arbeits­tag gebo­ten. Der Glau­be gehört für die­se Gemein­schaft zum Alltag.

Es ist ein fröh­li­cher Glau­be- trotz der schwe­ren Arbeit, die jeden Tag ver­rich­tet wer­den muss, ist der Opti­mis­mus die­ser Men­schen so auf­fäl­lig posi­tiv, dass sich man­cher ein Bei­spiel dar­an neh­men sollte.

Die Got­tes­diens­te sind musi­ka­lisch fröh­lich gestimmt; es gibt eine Musik­grup­pe, die sowohl mit fan­tas­ti­schen Sän­gern als auch mit erst­klas­si­gen Instru­men­ta­lis­ten aus­ge­stat­tet ist- und es kommt schon mal vor, dass ein Vögel­chen wäh­rend des Got­tes­diens­tes laut­stark piep­send von einem Fens­ter zum ande­ren oder quer durch das Kir­chen­schiff fliegt, was dem Gan­zen eine Natür­lich­keit verleiht.

Jeder in der Gemein­schaft trägt sei­nen Anteil dazu bei. Dabei wird nach den Gaben geschaut, die jedem Ein­zel­nen gege­ben wurden.

Die in der Gemein­schaft leben­den alten Men­schen wer­den mit Hin­ga­be gepflegt und ver­sorgt. Ein klei­nes Maga­zin öff­net an den Wochen­en­den, in dem unter ande­rem eige­ne her­ge­stell­te Tees, Cremes und Haus­me­di­zin und christ­li­che Arti­kel u.v.m. ver­kauft wer­den und somit als Ein­nah­me­quel­le für den Orden dient.

Im Haus Bom Pas­tor, das sich zen­tral im medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­trum von Joa Pes­soa befin­det, wer­den Men­schen auf­ge­nom­men, die sich aus gesund­heit­li­chen Grün­den ambu­lant behan­deln las­sen, und die oft­mals wei­te Stre­cken zu ihrem Zuhau­se nicht täg­lich zurück­le­gen können.

Es ist unglaub­lich mit wel­cher Hin­ga­be und Lie­be die­se emo­tio­nal berüh­ren­de Tätig­keit aus­ge­führt wird.

Das Posi­ti­ve und Fröh­li­che über­wie­gen, trotz man­cher Tragik.

Die Pries­ter besu­chen mehr­mals in der Woche Kran­ken­häu­ser, um die Sakra­men­te (Kran­ken­sal­bung) zu spen­den oder die Beich­te abzu­neh­men und neh­men sich Zeit mit den Kran­ken zu spre­chen, Berüh­rungs­ängs­te gibt es nicht- ganz im Gegenteil:

Nächs­ten­lie­be wird hier tat­säch­lich gelebt.

Zurück im Gran­je Paradi­so- dort haben die jun­gen Leu­te sich 3 Berei­che geschaf­fen- die Tanz- Musik- und Kunstwerkstatt.

Man spürt die Ver­traut­heit in den Grup­pen, die zusam­men­schweißt und zusam­men­hal­ten lässt, es ist eine ein­ge­schwo­re­ne Gemein­schaft, die für­ein­an­der ein­steht und damit eine gewis­se Leich­tig­keit mit sich brin­gen lässt.

Ab dem 11. Janu­ar beginnt das soge­nann­te Reti­ro (Besin­nungs­ta­ge), das 2x im Jahr stattfindet.

Die Grün­de­rin des Ordens – ursprüng­lich Vieh­züch­te­rin (Rin­der und Pfer­de) – hat ihr ursprüng­li­ches Leben kom­plett auf­ge­ge­ben, um die­ses den Armen und Hilfs­be­dürf­ti­gen zu wid­men- und das sehr erfolg­reich seit inzwi­schen 30 Jahren.

Am 23. Juni 2025 wird eine Tür des Hei­lig­tums der Hei­li­gen Her­zen Jesu und Mari­ens geweiht auf dem Gran­je Paradi­so geseg­net werden.

Es ist eine von 4 Türen, die durch den Vati­kan ver­kün­det wurde.

Ich durf­te an all dem teil­ha­ben und betrach­te dies als Geschenk Gottes.

Denn es hat mir doch die Augen geöff­net, dass es nicht viel braucht, um glück­lich und zufrieden

zu sein- und dass es eben mög­lich ist die Nächs­ten­lie­be im All­tag zu leben.

Es war für mich ein wun­der­ba­rer Urlaub, die Men­schen bewah­re ich in mei­nem Her­zen- ich habe dort mei­ne See­len­ver­wand­ten gefun­den- und natür­lich wird es nicht bei die­sem einen Besuch bleiben.

Die Welt dreht sich .. und sie dreht sich wei­ter- las­sen wir uns die Mensch­lich­keit nicht neh­men, in dem wir in Nächs­ten­lie­be leben und im Glau­ben an Gott handeln.

 

Text und Fotos: Andrea Bochenek

Brasilanische Schwestern aus Sürth Foto Andrea Bochenek 2024  Brasilianische Schwestern aus Sürth Foto Andrea Bochenek 2024  Comuniade Servos de Maria do Curacao de Jesus, Brasilien Foto Andrea Bochenek 2024. Brasilianische Schwestern aus Sürth; Foto Andrea Bochenek  Brasilianische Schwestern aus SürthFoto Andrea Bochenek 2024  Brasilianische Schwestern aus Sürth Foto Andrea Bochenek