Stil­le Zeit

Nach der Fül­le des Som­mers kommt der Herbst mit sei­ner Melan­cho­lie. Die stil­le Zeit nimmt die­se inne­re Bewe­gung auf. Sie spannt einen Bogen vom Ern­te­dank­fest Anfang Okto­ber über Aller­hei­li­gen und Aller­see­len bis zum letz­ten Sonn­tag vor dem 1. Advent, dem Christ­kö­nigs­sonn­tag. Dann endet auch das Kirchenjahr.
Die Bäu­me ste­hen kahl da, selbst die kleins­ten Ver­äs­te­lun­gen sind zu sehen. Unge­schminkt ist auch der Blick auf The­men wie Ver­gäng­lich­keit, Abschied, Schuld und Ver­ge­bung. Es geht um das, was bedrängt und bedrückt. Wir geden­ken der Ver­stor­be­nen. Aber die Fei­er­ta­ge brin­gen auch ins Bewusst­sein, was gut und heil­sam ist. Neben dem Abschied und der Bit­te um Ver­ge­bung geht es am Buß – und Bet­tag um die Sehn­sucht nach einem neu­en Anfang – im Wis­sen, dass wir umkeh­ren kön­nen. Auch in der Hoff­nung, dass das Licht auch durch unse­re Lebens­brü­che leuchtet