Kennen Sie folgende Heilige?
Bei der Auswahl der vorgestellten Heiligen ist grundsätzlich der Folgemonat nach dem Newsletter der Schwerpunkt. Nach erfolgter Auswahl anhand unterschiedlicher Kriterien ist allerdings häufig festzustellen, dass der tatsächliche Gedenktag doch nicht im gewählten Folgemonat liegt. Eine Ursache könnte in den Veränderungen der Gedenktage über die Zeit liegen?
Wenn die Kurzbeschreibung Ihr Interesse geweckt hat, lesen Sie bitte zu den Seligen bzw. Heiligen die Dokumentation, die über den Link erreicht wird. Dort werden Sie in der Regel umfangreichere Informationen, Bilder und evtl. weitere Verweise finden.
- Erentrudis von Salzburg geboren ca. 663 in Worms und ca. 718 in Salzburg gestorben, Gedenktag 20. Juni
Sie war die erste Äbtissin des Benediktinerinnenklosters in Salzburg. Ihr Kloster auf dem Nonnberg ist das älteste durchgehend bewohnte Frauenkloster nördlich der Alpen. - Kunibert von Köln geboren ca. 590 an der Mosel und gestorben ca. 663 in Köln, Gedenktag 12. November
Er wurde 623 Bischof von Köln. Ihm wird die Entdeckung des Grabes der Hl. Ursula nachgesagt. - Maria Theresia Wüllenweber geboren 1833 bei Mönchengladbach gestorben 1907 in Rom, Gedenktag 25. Dezember
Am Ende Ihres Lebens war Sie Salesianerin und deren Generaloberin. Auf dem Lebensweg dahin durchlief sie unterschiedliche Stationen, bis sie ihre wahre Bestimmung fand. - Teresia Gonxhe Bojaxhiu – Mutter Teresa geboren 1910 im heutigen Skopje gestorben 1997 in Kalkutta, Gedenktag 5. September
Bereits als Jugendliche wollte sie in die Mission gehen. Sie nahm ihren Weg und wurde weltbekannt. Sie ist wahrscheinlich die einzige Frau des Heiligenkalenders, die mit dem Friedens-Nobelpreis (1979) ausgezeichnet wurde. - Sebastian Kimura 1565 in Japan geboren und dort 1622 gestorben, Gedenktag 10. September
Er war Jesuit und der erste in Japan geborene Priester.
Interessantes aus der Welt der Heiligen
Durch die Recherchen bei Bibliotheken konnte im Internet eine frei verfügbare digitalisierte Quelle „De servorum Dei beatificatione et beatorum canonizatione Band 4, Ausgabe 2 1749” gefunden und für die Auswertung auf den eigenen Rechner geladen werden. Insbesondere interessierte uns das Kapitel XXIX „Zur Verehrung der Heiligen des Alten Testaments“ auf den Seiten 877 bis 884 dieser Ausgabe.
Nach der ersten Auswertung können wir einige Aussagen zu den Herausforderungen und Erkenntnissen formulieren.
- Die vorliegende Ausgabe aus dem Jahr 1749 hat 892 Seiten und liegt in lateinischer Sprache vor. Das Kapitel XXIX umfasst zum Glück nur 8 Seiten.
- Ohne ausreichende Lateinkenntnisse war ein Übersetzungstool zu finden und zu nutzen.
- Bei der Übertragung des lateinischen Textes aus der digitalisierten Quelle per cut and paste stellte sich heraus, dass das alte Schriftformat den Buchstaben „s“ innerhalb eines Wortes anders als heute üblich darstellt.
Nach der Übertragung des Textes stand meist anstelle des „s“ ein „f“ im Text. - Der Text musste also nachgearbeitet werden. Zum Glück gibt es die Möglichkeit Zeichen zu suchen und diese zu ersetzen, wenn das erkannte „f“ falsch war und ein „s“ richtig ist.
- Das verwendete Übersetzungstool hat Restriktionen was die gleichzeitig zu übersetzenden Worte betrifft, also wurde Absatzweise vorgegangen.
- Erinnerungen an die Stufengebete als Ministrant auf Latein gesprochen halfen dabei zu beurteilen, wann das „s“ richtig ist, auch wenn häufig noch ein Blick auf den Originaltext nötig war.
Inhaltlich ist die Quelle ein wahrscheinlich typisches wissenschaftliches theologisches Werk der damaligen Zeit, für einen Laien also doppelt nicht einfach zu lesen und zu verstehen.
Aus meiner Sicht befinden sich folgende Begründungen für die theologische Korrektheit der Verehrung von Heiligen aus dem Alten Testament in diesem Kapitel.
- Es wird herausgearbeitet, warum einige Personen des Alten Testamentes auch dem Neuen Testament zugeordnet werden können.
- Es wird auf die Aussagen in Büchern des Jesuiten Théophile Raynaud (1583–16639 verwiesen.
- In einem Werk des Théophile Raynaud wird die mögliche Gleichstellung der wichtigsten Gestalten des Alten Testamentes mit dem Neuen Testament begründet.
- Die Heiligenverehrung der Ostkirche war Jahrhunderte lang eine andere als in der Westkirche. D.h. was dort lange Praxis war und ist, kann nicht falsch sein.
So wurde erst 1583 der Alttestamentliche Prophet Elia in das Martyrologium Romanum aufgenommen, also ca. 1000 Jahre später als in der Ostkirche.
Diese Personen des Alten Testamentes sind etwas Besonderes und ihr Platz im Kalender der Heiligen ist nachvollziehbar.
- Hiob der bekannte Dulder mit seinem Gedenktag am 10. Mai
Seiner Geschichte und der Frage nach dem Warum steht im Alten Testament in einem eigenen Buch. - Elija der bekannte Prophet mit seinem Gedenktag am 20. Juli
Wir kennen seine Geschichten mit der Witwe und seine Entrückung an seinem Lebensende.
Dies sollte auch oder gerade deshalb kein Problem sein, da es eine sehr große Schar von Menschen gibt, die uns zeitlich sehr viel näherstehen.
Johann Bönsch
Bild by buhv|Michael Tillmann / CC BY
Zitate Ökumenisches Heiligenlexikon